Das heutige Bootshaus/Marina Lahneck der Familie Ruckes liegt in Lahnstein zwischen der Rudi-Geil-Brücke und der Eisenbahnbrücke am linken Ufer der Lahn bei Lahn-Kilometer 136,5. Der Mündungsbereich der Lahn ist ein Ort mit bewegter Geschichte.
Die Stadt Lahnstein als einheitliche, große kreisangehörige und vereinte Stadt gibt es „erst“ seit 1969. Die Lahn trennte davor über Jahrhunderte die selbständigen Städte Oberlahnstein und Niederlahnstein.
Auf der rechten Lahnseite unweit des Bootshauses an der Stelle der heutigen Johanniskirche (Johannes Gymnasium) in Niederlahnstein befand sich schon in römischer Zeit ein sog. „Burgus“, der als Grenzbefestigung und und eine Art Wachposten für das Römerkastell Confluentes (Koblenz) diente. Seit dem Mittelalter war hier an der Lahn die Grenze der Erzbistümer Mainz und Trier. Die Lahnmündung und die angrenzenden Gebiete waren über lange Zeit ein „Vielländereck“ mit Grenzen und (Weg-)Zoll. Rhens gehörte zum Erzbistum Köln und unmittelbar angrenzend im Lahnbereich war der Herrschaftsbereich des Herzogtums Nassau. Kurtrier errichtete 1348 auch einen Zollturm. Dieser ist heute in Sichtweite des Bootshauses als Teil des „Wirtshauses an der Lahn“ noch erhalten.
Auf der linken Lahnseite wurde unweit der Mündung und etwas oberhalb am rechten Rheinufer in Oberlahnstein bereits im 13. Jahrhundert die Martinsburg/das Martinsschloss als Zollburg und auch Residenz durch die Mainzer Erzbischöfe errichtet. Für kurze Zeit ging die Martinsburg Anfang des 19. Jahrhunderts an das Herzogtum Nassau, ab 1866 waren die Preußen die Herren auf der Burg. Seit 1975 ist die Martinsburg in Privatbesitz. Das Zollamt Lahnstein war weiterhin in den Räumen der Burg und galt bis zu seiner Auflösung 1990 als das „älteste Zollamt“ Deutschlands.
Die Burg Lahneck, eine sog. Spornburg, wurde durch die Mainzer Erzbischöfe ab 1226 erbaut. Nachdem sie im dreißigjährigen Krieg in Brand gesetzt wurde, verlor sie an Bedeutung Die Runie ging Anfang des 19. Jahrhunderts an das Herzogtum Nassau und ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch mehrere Hände. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist sie im Besitz der Familie/Erbengemeinschaft Mischke/von Preuschen. Die heutige Gestalt ist das Ergebnis des Wiederaufbaus seit dem 19. Jahrhundert.
Schloss Stolzenfels auf der linken Rheinseite unmittelbar gegenüber der Lahnmündung wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts vom preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm zum Schloss ausgebaut. Die Anlage geht auf eine 1689 zerstörte kurtrierische Zollburg aus dem 13. Jahrhundert zurück.
Als einer der sehr bekannten Maler der Rheinromantik malte William Turner nach Skizzen, die er 1817 von der Königbach aus angefertigt hatte, die Lahnmündung (Bildmitte) in Aquarell-/Wasserfarben. Am rechten Bildrand sieht man Schloss Stolzenfels und halblinks die Burg Lahneck (beide damals Ruinen).
An der Stelle, an der sich heute das Bootshaus der Marina Lahneck befindet, wurde früher geschwommen und gebadet. Die Familie Weller betrieb dort eine Badeanstalt, die bereits 1892 eröffnet wurde. Frauen und Männer badeten bis zum Zweiten Weltkrieg getrennt. Das Jungen-/Herrenbad war offen, das der Mädchen/Frauen überdacht. Die Umkleidekabinen waren teilweise um die einzelnen Becken herum angebracht. Im Jahre 1953 übernahm Gerhard Hell das Bad. Sehr beliebt war der 3-Meter-Sprungturm. Nachdem Anfang der 1960er Jahre ein Freibad in Lahnstein eröffnete, wurde das Bad in der Lahn zum Bootshaus mit Ruderbootverleih und Wirtschaft umgebaut. Daneben lag das Wohnschiff der Familie Hell.
Im Jahr 1968 wurde das Bootshaus an die Familie Radermacher verkauft. Diese betrieb viele Jahrzehnte zusätzlich zum Bootsverleih und der Wirtschaft auch eine überregional bekannte Reparaturwerkstatt für Motorboote/Bootsmotoren. Nach einer Havarie im Jahr 2004 wurde im Jahr 2005 dann die „Haifischbar“ durch Dirk und Conny Theisen eröffnet.
Nachdem 2018 die Haifischbar geschlossen wurde begann die Familie Ruckes nach umfangreichen Planungen mit der Renovierung und dem Neubau des Bootshauses. An die Stelle des alten, maroden Bootshauses trat ein Neubau mit moderner Infrastruktur. Neben dem Restaurantbetrieb, dem Hafenbüro und den sanitären Anlagen wurde auch an eine Werkstatt, Platz für eine Bootsschule sowie neue Pontons u.a. für eine große Außenterrasse gedacht.
Die Anlage verfügt über ganzjährig nutzbare Liegeplätze für Dauerlieger und Anlege-/Übernachtungsangebote für Gastlieger.